Ich bin die Frau an der Nähmaschine und am Telefon. Mein Name ist Melina Aniol. Ich wurde 1993 im wunderschönen Lübeck geboren.
Die Mode und Ich
Schon immer war ich kreativ und handwerklich unterwegs. Die Begeisterung für Mode habe ich in die Wiege gelegt bekommen. Meine Mutter ist ihr ganzes Leben eine leidenschaftliche Modeberaterin. Das Gespür für Formen, Farben und Passformen hat sie mir von klein auf mitgegeben und ich habe dies im Laufe der Zeit verfeinert.
Die Ausbildung
Seit meinem 16. Geburtstag arbeite ich mit kleinen Unterbrechungen für das älteste Modehaus in Lübeck.
Nach meinem Abitur habe ich meine Ausbildung zum Handelsfachwirten in einem sehr bekannten hanseatischen Textilhaus begonnen, allerdings aus persönlichen Gründen mit dem Abschluss als Kauffrau im Einzelhandel beendet.
Das Baby kommt!
Doch auch dieser Plan durfte über den Haufen geworfen werden. 6 Jahre zu früh hat sich unser Wunschkind auf den Weg gemacht und so durften die beruflichen Ziele neu definiert werden- mal wieder.
Ich beendete meinen Betriebswirten für Handelsmanagement mit einem für mich sehr zufrieden stellendem Notendurchschnitt. Selbstverständlich nicht der, den ich mir zu Beginn vorgenommen hatte. Ich kann aber mit Stolz sagen, dass ich den Bildungsgang ohne Wiederholungen in den regulären drei Jahren abgeschlossen habe.
Staatlich anerkannte Betriebswirtin für Handelsmanagement- und dann?!
Nach dem Abschluss bekam ich die Chance für ein diakonisches Unternehmen in Lübeck in der Buchhaltung zu arbeiten. Kein kreativer Beruf, aber wunderbar mit der Familie zu vereinbaren.
Mein kreatives Ventil ist, seit der Geburt unserer Tochter, das Nähen. Viele tolle Projekte habe ich seither verwirklicht.
Jemand mit Ahnung
Während der Ausbildung wurde ich im Fach Warenkunde unterrichtet, bei dem uns die verschiedensten Materialien und Herstellungsarten der verschiedenen Stoffe beigebracht wurden. Auch die Themen Passformen und Schnittvariationen standen auf dem Lehrplan. Während der Zeit wusste ich auch „Markenware“ zu schätzen, denn obwohl viele Teile teurer waren als andere, habe ich gelernt, dass dort eben hochwertigere Materialien verwendet werden und eben diese Bekleidungsstücke ausmachen.
Ausbildung beendet-Was nun?
Nach der Ausbildung stand ich dann vor der Entscheidung, was ich nun künftig machen wollen würde. Mein Wissen über diese Textilien weitergeben, denn die Schule, die ich während der Ausbildung besuchte, war schon etwas Tolles. Die Dozenten waren Freiberufler, die dort den künftigen Führungskräften im Einzelhandel deren Know-How weitergaben. Sowas wollte ich auch machen- also war der Berufsschullehrer mein nächstes Berufsziel. Davon verabschiedete ich mich, als mein Mann dann vor mir stand.
Auf der Suche nach Alternativen wurde ich von meiner Chefin auf die Weiterbildung zum Betriebswirten, die in Lübeck kostenlos als Abendstudium angeboten wird, aufmerksam gemacht. Genau das Richtige für mich. Gesagt, getan. Die Fachrichtung Handelsmanagement, die neu eingeführt wurde, sprach mich an. Während ich abends nun die Schulbank drückte, verkaufte ich tagsüber Bekleidung in den Salzspeichern. Mit dem Ziel: Als Außendienstmitarbeiterin für ein Modeunternehmen die Shops zu betreuen. Durch die Welt reisen, Warenpräsentationen in den Geschäften aufbauen und die Klienten bei deren Order betreuen, das klang gut. Die Arbeit mit Menschen, die Verkaufsfläche optimal ausnutzen und die Bekleidung perfekt in Szene zu setzen- darin waren alle meine Stärken vereint.
Die Nähleidenschaft
Durch die Schwangerschaft hat sich mein Körper so verändert hat, dass es leider kaum Kleidung in den Geschäften gibt, die zu meinem Körper passen, was aufgrund der Proportionen auch schon vor der Geburt schwierig war. Das selbe Spiel gibt es bei unserem Nachwuchs auch.
Das gewünschte Objekt vor dem geistigen Auge zu sehen und dann eigenständig umzusetzen, das faziniert mich am nähen. Dabei kommt mir mein Verständnis für Formen und Schnitte, sowie die Fähigkeit, die Dinge sowohl als Einzelnes und deren Ganzheit zu betrachten, zugute.
Ich möchte alles herstellen, was dein Leben und die Welt für dich schöner macht.
PUUHH... Ganz schön viel Text!
Jeder der mich kennt weiß, dass ich immer schlecht zum Punkt komme und immer gerne einen Umweg fahre- besonders bei Erzählungen. Bei meiner Arbeit war es mir immer wichtig zu wissen, mit wem ich arbeite. Aus diesem Grund hast du etwas über mich und mein Leben lesen dürfen
Folge der Engelsschneiderei